Fr 10 November 19h00 Vernissage
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einführende Worte sprach Mag. Carl Aigner
Ausstellung bis 26. November
Öffnungszeiten Sa+So 14-18h00
Elke Halbmayer & Herbert Golser „… BEZIEHUNGSWEISE …“ In der Ausstellung zeigen sie eigenständige Werke sowie Ergebnisse einer künstlerischen Zusammenarbeit.
Für die Ausstellung „BEZIEHUNGSWEISE“ versuchen die beiden Künstler aus ihren bisherigen Arbeitsgewohnheiten auszubrechen, um sich in ihren unterschiedlichen künstlerischen Herangehensweisen anzunähern und so neue Arbeiten hervorzubringen. In der Kunstwerkstatt Tulln präsentieren sie sowohl eigene als auch gemeinsam erarbeitete Werke.
ELKE HALBMAYER
ist 1977 in Amstetten geboren, maturierte am Stiftsgymnasium Seitenstetten, diplomierte an der Hauptuniversität Wien mit Ernährungswissenschaften bevor sie 2009 das Kunststudium in Linz in der Abteilung Plastische Konzeptionen/ Keramik bei Prof. Frank Louis aufnahm. Während des Studiums erlernte sie in mehreren Arbeitsaufenthalten in Großbritannien das traditionelle Töpferhandwerk. 2017 schloß sie an der Kunstuniveristät Linz mit Auszeichnung ab.
In ihren Arbeiten geht es Elke Halbmayer um die persönliche Auseinandersetzung mit dem Mensch-Sein, das für sie mit dem körperlichen „In-der-Welt-Sein“ zusammenhängt. Es sind vor allem die Themen der zwischenmenschlichen Beziehung und der Zeit – besonders der Vergänglichkeit –, die sie in ihrem künstlerischen Schaffen behandelt. Ihre Herangehensweise an Themen ist geprägt vom naturwissenschaftlichen Erststudium, in dem das genaue Befolgen vorgegebener Arbeitsschritte und das Einhalten von Rezepturen wichtig war und die Zielorientiertheit vor der Prozessorientiertheit stand. Auch in ihrem künstlerischen Tun geht Elke Halbmayer nach Plan vor, formuliert Regeln, denen sie folgt. Vor der Erstellung des Planes probiert sie Materialien aus, analysiert sie, legt sie dann zur Seite, um später wieder auf sie zurückzugreifen. Dieser Rückgriff geht oft einher mit der Klärung der Frage, welche biografische Bedeutung ein Material hat. Entgegen ihren Erfahrungen aus den Naturwissenschaften stellt sie allerdings den Prozess vor das Ziel.
Grundsätzlich ist der Künstlerin das Selbst-Tun sehr wichtig. Denn das wiederholte Tun ermöglicht ihr einen erweiterten Denkprozess, der mit dem Körper geschieht und ihr neue Informationen bringt. Ohne manuellen Denkens, so glaubt Halbmayer, würden sich Denkprozesse in sich selbst erschöpfen und letztlich ergebnislos bleiben.
HERBERT GOLSER
ist 1960 in Golling an der Salzach geboren, besuchte nach einer Elektromaschinenbaulehre die Fachschule für Bildhauerei in Hallein. Nach einigen Jahren freischaffender Tätigkeit begann er ein Studium an der Hochschule für angewandte Kunst, bevor er an die Akademie der bildenden Künste zu Bruno Gironcoli wechselte und sein Studium mit ausgezeichnetem Erfolg abschloss.
Sein künstlerisches Werk wird seit einigen Jahren durch die Galerie Frey in Salzburg und Wien sowie der Galerie Rosenfeld Porcini in London vertreten und auf internationalen Messen und Ausstellungen gezeigt.
Herbert Golser sucht in seinen Werken stets nach einem Dialog zwischen Technik und Natur. Der Künstler verwendet vor allem Stein, Holz und Metall und setzt diese Materialien in einen Spannungsbogen mit der Natur oder arbeitet in einem direkten Bezug zur Landschaft. In seinen Holzskulpturen setzt der Künstler die Eigenschaften der Natur ein. Der Prozess, der durch den künstlerischen Eingriff und den Trocknungsprozess des Holzes in Gang
gesetzt wird, ist durch die Vorgabe des Künstlers zum Teil kalkuliert, und dennoch ist das genaue Ergebnis nicht vorhersehbar.
Darüber hinaus entwickelt und baut der Künstler die für die Bearbeitung seiner Skulpturen erforderlichen technischen Arbeitsgeräte oft selbst und gelangt auf diesem Weg zu seiner eigenen, nur mit diesen Hilfsmitteln
möglichen Formensprache.
Silvie Aigner