FRAUEN IN SICHT 2023
Prozessuale Malerei
Chemische Reaktionen und spontane Eingriffe bestimmen den Werkzyklus mit dem Titel „Traumgesichte“, zu verstehen als Bilder aus dem Traum oder aus einer Art heilenden Schlafes: die Ägypter sprechen vom Tempelschlaf, einem Prozess der Individuation und Heilung.
Bei der Entstehung werden bewusst verschiedene Stoffe eingesetzt, die im Laufe des Verbindungsprozesses einmalige Ergebnisse hervorrufen, am Ende jedoch wie zufällig erscheinen. Das Bild entwickelt sich sukzessive, der Weg zum Bild erweist sich als wahres Abenteuer. Untypische Malwerkzeuge, Hände, Fingerkuppen, die die dick aufgetragene Farbe in gestischen Bewegungen weitertreiben, folgen einem nach innen und außen gerichteten Auge. Der Einsatz unterschiedlicher Substanzen verursacht alchemistische Reaktionen, Bewusstseinsschichten zwischen Wachheit, Traum, Schlaf und Erinnerung fließen ineinander. Im Moment des subjektiven Erlebens werden Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges zu neuen „Mustern“ und Gestalten.
Die erdigen Töne des Rot und Gold werden der Göttin Isis zugeordnet, die im Altertum unter anderem als Göttin der Heilkunst, der Magie und als mütterliche Göttin für Fruchtbarkeit, Geburt und Schutz galt.
Cornelia Caufmann
Geboren in Spittal/Drau, lebt und arbeitet in Klosterneuburg (A)
Studien – Germanistik, Kunstpädagogik, Kunstgeschichte – PH und Uni Wien
Internationale Workshops und Kurse u. a. bei Gunter Damisch (A), Milena Dragicevi
(UK) und Jan Fabre (BE)
www.cornelia-caufmann.com
cc@cornelia-caufmann.com