FRAUEN IN SICHT 2023
Im Zentrum meiner Aufmerksam landet für gewöhnlich der Gedanke im Raum. All meine Projekte versuchen, das Denken zu begreifen. Von gehäkelter Mathematik bis hin zu abstrakten Tarotkarten und textilen Zettelordnungssystemen, versuche ich in meinen handwerklichen Erkundungen, den Bewegungen des Geistes eine Form zu geben.
Die Arbeit „Change“ ist eine Auseinandersetzung mit der Unmöglichkeit, Veränderung festzuhalten. Wie ein Archetyp der Erinnerung, legt sich seine Abbildung in den Raum. Formensprache erzählt von der Umstülpung eines Gegensatzes, der das Weltbild ins Wanken bringt und Raum für Veränderung schafft.
Langzeitprojekt „dekonstruktives Tarot“ Partizipative Performance
25.2.2023 14-18 Uhr, Kunstwerkstatt Tulln
Das dekonstruktive Tarot ist ein Langzeitprojekt, das meine Arbeit seit 2013 begleitet. Das Tarot dient mir als Gefäß für eine Auseinandersetzung mit Gedanken über das Mensch-Sein. Ausgehend von dieser circa 400 Jahre alten Kulturpraxis der Selbsterkenntnis habe ich eigene Werkzeuge entwickelt und mir Praktiken angeeignet, um über die vom Tarot angebotenen Archetypen in Austausch zu gehen. Mit forschendem Auge ziehe ich als nomadische Wahrsagerin umher, um herauszufinden, was der historische Verlust der Magie für Nachteile mit sich gebracht hat.
Am 25.2.2023 zwischen 14 und 18 Uhr stelle ich mein Tarotzelt in der Kunstwerkstatt Tulln auf, um Kartenlegungen gegen freie Spende anzubieten und über meine Tarotwerkzeuge in Austausch zu gehen.
Ich lebe seit 1985 in Wien.
Meine Arbeit hält sich für gewöhnlich an meiner Bewusstseinsgrenze auf. Ich lande durch die Beschäftigung mit dem Material in weitverzweigten Auseinandersetzungen. Wie zum Beispiel das Häkeln von mathematischen Formen, oder die Archetypenforschung im Zusammenhang mit meiner Aquarellmalerei. Diese komplexen Themen müssen irgendwie gefasst werden. Dafür habe ich die Zetteltasche entwickelt – eine Methode, die in ihrer Entwicklung und Erforschung kein Ende zu nehmen scheint. Die losen Zettel helfen mir, den Überblick zu bewahren, zu verlieren und mein Bewusstsein zu bilden.
Die Materialität am Denken ist, was mich in den meisten meiner Projekte interessiert. Ich bewege mich gerne an der Schnittstelle zwischen begreifbaren Dingen und immateriellen Gedanken. Mich interessieren die Grenzen der Wissenschaft und die Möglichkeiten der Philosophie.